/ Martin Grunenwald (BSG Berliner Sparkasse)
Am 20. August 2016 lud der Hallzig-Express zur diesjährigen „Historica - die historische RTF in Sachsen“ nahe Leipzig. Ausdrücklich erwünscht waren ältere Räder und passende Kleidung. Grund genug für mich, einen meiner älteren Stahlrenner mal wieder zu bewegen. Gios Torino und Brooklyn-Trikot waren schnell herausgekramt. Die zu späte Inspektion des Oldies aus den frühen 80igern ergab aber einen abgenutzten 19er Zahnkranz, also zur Sicherheit stieg ich kurzfristig auf einen Gios-Compact aus den 90igern um und machte mich auf den Weg zum Startort, der Trabrennbahn Panitzsch.
Und dann war es soweit. Am Start machten PomPom-Girls die Truppe heiß und dann ging es los. Rund 500 Starter, rund die Hälfte auf altem Material, verteilten sich auf Strecken zwischen 50 und 200km. Nach einer etwas hektischen Startphase waren wir dann auf dem Land ruhig unterwegs. Die alte Fuhre rollte phänomenal. Der Chrom blitzte in der Sonne und das Blau leuchtete -herrlich! Doch dann ging es unerwartet Auf und Ab. Neben vielen Wellen tat sich überraschend der eine und andere „nette“ Stich mit 10 oder mehr Steigungsprozenten auf und dort führt meine klassische 52/42 Kettenblattkombination in Verbindung mit der 12-23 Kassette zu einer zeitlupenartigen Trittfrequenz. Sagen wir mal zur Ehrenrettung, dass diese stilecht war. In der Summe waren auf der 200km-Runde rund 1800hm zu bewältigen. Höhepunkt war der Collmberg, 312 m hoch rund 100km vor dem Ziel liegend. Hier ging es kopfsteingepflastert hoch. Oben gab es müde Oberschenkel (42/23!), gute Laune und zeitgenössische Verpflegung mit deftigen Stullen und Rotwein. Fahrer mit aktuellem Compact-Material waren eindeutig bevorzugt. Aber das zählte nicht.
Klassisch-deftige Verpflegung aus den Zeiten ohne Müsli-Riegel. Zu den Herausforderungen dieser Zeit gehörte wohl auch die Verdauung. |