Mitglieder des Teams BSG Berliner Sparkasse,
zusammengestellt und ergänzt von Martin Grunenwald
Alain Desbrosses und maximalPULS GmbH

24 Stunden Action: Deine Challenge

Die Rennstrecke © maximalPULS GmbH

Die Rennstrecke © maximalPULS GmbH

Rund 300 Teilnehmer haben an der ersten Austragung des VELOFONDO 24 HOURS in der Motorsport Arena Oschersleben am 12./13. August 2017 teilgenommen. Der Veranstalter maximalPULS GmbH hatte bereits im Vorfeld ein hochwertiges Rennerlebnis angekündigt: Einen Tag lang Sporttainment, Laktatgarantie, Rennaction und Asphalt unter den Reifen auf 3700 pfeilschnellen Rennmetern pro Runde bei optimaler Logistik. Die BSG Berliner Sparkasse war mit einem 4er Mixed Team und einem Einzelfahrer am Start. Für alle war es die erste Teilnahme an einem solchen Event. Hier unser Bericht.

DIE IDEE

Alex:
In der Novemberausgabe 2016 des TOUR-Magazins habe ich über den Velofondo gelesen, und dass die ersten 400 Anmeldungen einen Platz im Fahrerlager in der Boxengasse bekommen. Ist doch mal was anderes: Ausdauer und Wettkampf über 24 Stunden. Da muss doch mal eine Aktion her, dachte ich mir. Vier weitere Kameraden ließen sich vom Radfieber anstecken und waren schnell gefunden.


Nadine:
Habe mich von den Anderen überreden lassen und dann ist mir klargeworden: Worauf habe ich mich da eingelassen? Eine monotone 3,7km-Runde und das während 24 h? Egal: Steh zu deinem Wort - kämpfe!


Martin:
Bin immer an einer neuen Herausforderung interessiert. Highspeed-Pause-Highspeed, so stelle ich mir das vor. Ist alles gut machbar. Oschersleben ist nicht allzu weit weg. 24h geteilt durch 4 macht 6h pro Kopf. Alles gut. Ich weiß gar nicht, was die Anderen daran so schwer finden. Ich würde auch mit Sascha im 2er-Team fahren, aber dann wäre das 4er-Team nur noch zu dritt und das geht laut Reglement nicht. Bin mal gespannt, was so passiert.

Alain:
Von der Idee war ich nicht besonders begeistert. Als altgedienter Tourenfahrer fehlt mir einfach die Wettkampfeinstellung. Eine Stoppuhr im Nacken habe ich bereits täglich im Büro. So sind lange Ausfahrten, Radmarathons und bergige Strecken bei gemäßigtem Tempo für mich Herausforderung und Entspannung zugleich. Aber einen Wettkampf auf einem flachen Rundkurs zu bestreiten, der zudem keine 4 km lang ist und dies 24 Stunden lang? Eine Horrorvorstellung! Meine Teilnahme habe ich aus reiner Solidarität mit den übrigen Teammitgliedern zugesagt.

Sascha:
Es hat sich Keiner gefunden, der mit mir ein 2er-Team bilden wollte. Also bin ich alleine los. Zuhause und im Club hielten mich alle für verrückt. Daran hat sich übrigens auch nach dem Ende des Rennens nichts geändert.

DAS TEAM

Das Team der BSG Berliner Sparkasse: Martin, Sascha, Nadine, Alex und Alain (vlnr)

DIE VORBEREITUNG

Sascha:
Ich will den Zielstrich sehen und das Ergebnis ist mir egal. Eigentlich ist es ja nur draufsetzen und fahren. Aber wie bereitet man sich auf die Bedingungen vor: Regen-Trocken-Regen-Wärme-Dunkelheit? Und wie organisiere ich meine Taschen, um meine Sachen schnell finden zu können?

Hier ist nur ein Teil abgebildet,
der „halbe Hausrat“ muss mit
Gute Vorbereitung ist alles Alles griffbereit und beschriftet,
um keine Zeit zu verlieren

Packliste für den Velofondo

Packliste für den Velofondo

Martin:
Also, ich hätte mich ja gerne mit den anderen getroffen, für eine gemeinsame Vorbereitung. Wie oft/lange sollte jeder fahren, damit wir eine gute Zeit erreichen? Wer nimmt was fürs Team mit? Was machen wir, wenn einer zwischendrin schwächelt? Die anderen fanden das eine „Überorganisation“. OK, dann sehen wir mal. Letztendlich sind meine Vorschläge für den Einsatz auf Ansage von Alex und ohne Diskussion umgesetzt worden und es hat geklappt. Ich habe den „halben Hausrat“ mitgeschleppt und bis auf die Winterkleidung tatsächlich alles gebraucht.

Klamotten für gefühlte 3 Wochen

Klamotten für gefühlte 3 Wochen

Nadine:
Energieplätzchen backen für die Jungs und mich, damit ging es los. Dann die Tasche packen für gefühlte 3 Wochen Klamotten für jede Wetterlage, anschließend das Rad checken. Vor Ort Mitstreiter begutachten, freundlich ins Gespräch kommen mit der Konkurrenz, hat noch niemandem geschadet. Schlafplatz aufbauen, Startnummer ran.

Die Wunderwaffe Lapierre Xelius SL

Die Wunderwaffe Lapierre Xelius SL

Alain:
In der Woche vor der Veranstaltung stand ein Familienurlaub an, bei dem ich keine Trainingsmöglichkeit hatte. Zwar hatte ich zuvor ausreichend Kilometer angesammelt, aber Zweifel hatte ich bis zum letzten Augenblick, zumal ich mit solch einer Veranstaltung ebenso wenig Erfahrung hatte wie die übrigen Teammitglieder auch. Wie würde der Körper auf diese wiederholten Phasen der Belastungen und Ruhezeiten wohl reagieren? Fest stand nur, dass ich als Wunderwaffe meine neue Lapierre-Rennmaschine einsetzen werde.

Einsatzplan BSG-Team Rakete

Einsatzplan BSG-Team Rakete

Alex:
Die Anmeldung war schnell vorgenommen. Ich habe mich dann schon im Dezember mental vorbereitet. Die Veranstaltung musste logistisch sorgfältig geplant werden. Art und Menge der Radsachen mussten sortiert werden, gleichzeitig die Einsatzzeiten der Kameraden organisiert werden.

Jetzt gibt es kein Zurück mehr

Samstag 12.08.2017, 12:50 Uhr. Das BSG-Team in Oschersleben kurz vor dem Start ins unbekannte Abenteuer: (vlnr) Startfahrer Martin (fürs 4er Team), Alain, Nadine, Alex und Sascha (Einzelfahrer)

AUF DER STRECKE

noch 23 Stunden und 59 Minuten

noch 23 Stunden und 59 Minuten

Martin:
Ich darf als Erster raus. OK, also gleich mal was vorlegen, damit die anderen Blut lecken. Eine ganz schnelle Runde und eine Führung des Feldes bei der Zielpassage müssen sein. Dann an den Schnellen dranbleiben. Soweit der Plan. Los geht’s. Abklatschen mit Sascha. Übler Wind, aber es rollt. Kurven im Vollspeed befahrbar. Fühle mich wie bei einem Bahnrennen. Vorteil der sich wiederholenden Runde: Ich bekomme schnell ein Gefühl für die Strecke, wo ich wie fahren sollte. Eine Runde hat nur 22 Höhenmeter, aber bei einer Stunde Vollspeed darf ich nicht überpacen. Ja, ich muss tatsächlich schalten. In den ersten 6 Runden ist es aber egal: Wir haben noch genug Power für Spaß. Rundensprint bei der Zeitschranke (5:1 für Sascha).

Der erste Durchgang: Noch 23h 35 min zu fahren. Kräftehaushalten können wir später. Martin (vorn) und Sascha ziehen das Feld mit rund 40 km/h für ein Foto in die Länge und werden mit Jubel vom Team belohnt.

Nadine:
Ich war total nervös. Die Beine sind heiß. Ganz schön Gegenwind. Die ersten Kurven bin ich „wie ein LKW“ gefahren, das muss besser werden, Nadine. Schwierig eine gute Gruppe zu finden. Zu schnell oder zu langsam, also lieber allein los. Nachts: auch lieber allein, denn mit meinem schlechten Licht kann ich kein Hinterradfahren.

Erster Durchgang: Noch nicht ganz perfekt koordinierte Ablösung in der Boxengasse: Nadine schickt Alain ins „Gefecht“.

Alain:
Einfach beeindruckend! Rennfeeling vom Feinsten: Autobahnähnliche Streckenführung mit weitgezogenen Kurven und Belag wie auf einem Billardtisch, Begleitmotorrad, Boxengasse, Kommentator und Anzeigetafel. All meine Vorurteile über eine befürchtete hektische Massenveranstaltung waren plötzlich verflogen. So konnte ich mich intensiv auf meine Fahrweise und das Renngeschehen konzentrieren, zumal solche Bedingungen zum Schnellfahren geradezu animieren. Unsere Entscheidung, uns jeweils im Stundentakt abzulösen, erwies sich zudem als goldrichtig, denn in diesem überschaubaren Zeitraum habe ich alles geben können… zumindest im Rahmen meiner Möglichkeiten.

GoGoGo Alain: Dranbleiben, Rennfeeling satt

Alex:
Ich genieße mit Kampfgeist und klebe häufig an Gruppen, die viel zu schnell für mich sind. Taktik: kämpfen, beißen.

Sascha:
Ich wollte immer fahren, kein Motivationsloch. Die Kraft ließ nach, also war zwischen 2 und 3 Uhr eine Stunde Schlaf nötig. Als es hell wurde, kam das Renngefühl wieder.

Sascha in der Box und in Action

DIE PAUSEN

Fahren-Ausfahren-Umziehen- Essen-Ausruhen-Umziehen-Essen-Einrollen-Fahren. Laute Musik und permanente Kommentatoren-Infos bis 3 Uhr in der Nacht, dann 2 Stunden Ruhe. Six-Days-Feeling in der zugigen Box.

Martin:
Immer frische Trikots und Hosen fürs Radfahren taten gut. Im ersten Durchgang regnete es, da waren die Schuhe gleich durch und trockneten nicht mehr. Folge: „schön“ kalte, feuchte Füße nach jedem Radeinsatz. Mit den Anderen gibt es gar nicht so viel Kontakt. Jeder ist auf seinen Rhythmus fixiert, fährt, schläft oder ist unterwegs zur Verpflegungsbox. Ich hätte doch mit dem Wohnmobil kommen sollen - mehr Ruhe, Wärme und besseres Liegen.

Nadine:
Schlafen trotz Oropax für mich unmöglich. Ruhe, so gut es ging. Ich brauchte ca. 1 Stunde nach dem Einsatz, um das Adrenalin sacken zu lassen und Ruhe zu finden.

Alex:
Essen rund um die Uhr, sich motivieren und die Anderen anspornen.

Alain:
Welche Pausen? Die 3 Stunden, die uns zwischen zwei Einsätzen zur Verfügung standen, habe ich nicht wirklich als Erholung betrachtet. Lockeres Ausfahren, um die angesammelten Laktate aus der Muskulatur zu bekommen, trockene und warme Kleidung anziehen, Verpflegung aufnehmen, reichlich trinken, gespannten Blick auf die Zwischenstände werfen, Rennkleidung für den nächsten Einsatz vorbereiten, Rennmaschine checken, Beleuchtung an- bzw. abmontieren, Kameraden auf der Strecke anfeuern, schon war eine Stunde um, bevor ich mich endlich auf die Luftmatratze fallen lassen konnte. Ach ja, auf Nadine’s Anraten mit den Beinen senkrecht nach oben an der Wand bis es anfängt zu kribbeln. Nach einer weiteren Stunde hieß es erneut: Fertigmachen für den nächsten Einsatz!

Atemlos durch die Nacht

Radrennen in der Dunkelheit: etwas Neues für uns. Alles ist anders. Weiße Sterne am Himmel, rote Punkte vor uns. Wir sind ununterbrochen dabei, aus der Dunkelheit auftauchende Einzelfahrer und Grüppchen zu überholen. Wie schnell sind wir wirklich? Viel hängt von der Beleuchtung ab.

DER LETZTE DURCHGANG: Heißer Kampf um Platz 3

© maximalPULS GmbH

Martin - 9:00 bis 10:00 Uhr
In der Verpflegungsbox gibt’s keinen Kaffee mehr, und so komme ich zum engen Kampf um Platz 3 noch etwas benebelt auf die Piste. Die erste Runde ist schwierig. Dann kommt die Gruppe der Führenden von hinten. Was für ein Glück! Gleich reinhängen und kämpfen, wird schon klappen. Nach 1,5 schnellen Runden geht plötzlich gar nichts mehr. Beine machen zu. Ich bin wieder allein und verliere etwas mehr als eine Minute. Panik im Team. Ruhig bleiben, Erfahrung nutzen, durchatmen, an die nächste Gruppe hängen. Die sind zu langsam, aber ich fange mich, es läuft wieder etwas besser und ich verliere nichts mehr. Noch drei Runden, jetzt Attacke, Kette rechts, alles oder nichts. Ich hänge die anderen auf der Zielgeraden im Gegenwind ab, fahre alle kommenden Windpassagen und „Hügel“ im Unterlenker-Sprint. Mit Vollgas in die Ablösung. Hoffentlich ist Nadine da und rollt schon an. Ergebnis: Meinem unsichtbaren Gegner von den „Elbradlern“ ging es wohl nicht besser- 3 Minuten Vorsprung für uns.

Kampf um den dritten Platz – in der schnellen Gruppe bleiben, wenigstens für eine Runde!
Vielleicht geht dann noch eine…. © maximalPULS GmbH

Nadine - 10:00 bis 11:00 Uhr
Die ganze Zeit geht’s um Platz 3. Platz 4 – ohne mich. Also dranbleiben an der schnellen Gruppe- du schaffst das, jammere nicht. Noch 20 min, noch 10 min, ich muss dann reißen lassen. Sascha hat mich am Ende der Gruppe aufgefangen und gezogen. Zeitmessung – geschafft: Eine Runde Vorsprung auf die Konkurrenz (rund 7 Minuten). Juchuu! Bin stolz wie Oskar, fix und foxy allerdings.

Victory: Unser Powergirl Nadine gibt alles, lässt es ordentlich krachen und der Konkurrenz keine Chance.

Alain - 11:00 bis 12:00 Uhr
Dass ich Mitglied des Teams sein würde, das für die spannendste Entscheidung des gesamten Rennens sorgt, hätte ich mir nie erträumen lassen, zumal diese vom Rennsprecher immer wieder kommentiert wurde. Denn nach fast 24 Stunden waren wir rundengleich mit den „Elbradlern“. Bei diesem engen Kampf um Platz 3, der bereits in der Nacht begonnen hatte, würde die Stoppuhr die Entscheidung herbeiführen. Diese Situation pushte mich bei meinem letzten Einsatz noch einmal auf und ließ mich die Müdigkeit und Erschöpfung völlig vergessen. Besonders beeindruckend fand ich hierbei die selbstlose Unterstützung durch unseren Einzelfahrer Sascha, der sich vollständig in den Dienst unseres Viererteams stellte und mich immer wieder in seinem Windschatten von Gruppe zu Gruppe nach vorne fuhr. Damit hat er nicht nur einen großen Anteil an unserem gemeinsamen Erfolg gehabt, sondern auch meine persönliche Hochachtung verdient.

Alain fährt gegen den Besten der Konkurrenz. Und der ist richtig stark und zudem in einer zügigen Gruppe.

Alex: Konzentration vor dem letzten Einsatz

Alex: Konzentration vor dem letzten Einsatz

Alex - 12:00 bis 13:00 Uhr (Ziel)
Alles hängt nun am Spartenleiter. Und der Lexl kämpft wie ein Verbissener. Nix ist es mit Genußradeln. Festbeißen an der schnellen Gruppe ist angesagt. Alex macht eine gute Runde nach der anderen, nur wenig langsamer als vor gut 24 Stunden. Die Konkurrenz hat einen schwächeren Fahrer, bemerkt den Zeitverlust und wechselt nochmal auf ihr stärkstes Mitglied. Bei uns am Streckenrand geht der Puls auf 180, bei Alex auch. Der Spartenleiter hält verbissen einen stabilen Vorsprung, doch ein Platten kann alles ändern. Noch gut 10 Minuten zu fahren, vorletzte Runde. Da fährt der Elbradler plötzlich in die Boxengasse und gibt auf. Jubel-Geschafft! Wir laufen auf die Strecke, um unsere Helden Alex und Sascha zu empfangen!

Es geht um alles oder nichts: Nadine und Martin feuern Schlussfahrer Alex an, während Alain die Anzeigentafel im Auge behält. Alex ruft uns plötzlich was zu. Aber was?

Joker Sascha
Allein unterwegs fährt Sascha die ganzen 24 Stunden Runde für Runde einen fast 30iger Schnitt und kommt zu seinen wenigen Pausen auch noch gut gelaunt in die Box! Damit ist er Vorbild und Motivation für uns alle.

Drittletzte Runde für unseren Solo-Fahrer: Nachdem Sascha nach über 600km noch „Moped“ für uns gespielt hat, gönnt er sich etwas Windschatten und eine gemütliche 10-Minuten-Runde.

Nicht nur das. Als es in den entscheidenden letzten Durchgang geht, trauen wir am Streckenrand unseren Augen kaum. Haben wir doch erwartet, dass Sascha die letzte Stunde mit sich, der Zeit und der Distanz kämpfend, irgendwie „kriechend“ übersteht und versucht, sich nochmal in unseren Windschatten zu hängen. Aber es ist genau umgekehrt: Er behält den Überblick und „brennt“ mit einem von uns im Gepäck nochmal einige 5:50iger Zeiten (rund 38 km/h) in den Asphalt. Wo hat er nur diese Energie und Moral her? Stark! Nebenher überrundet er seine wichtigsten Gegner 2 Mal und verbessert sich vom 16. auf den 13. Gesamtrang. Am Ende wissen wir nicht, was uns an Sascha mehr beeindruckt. Waren es die 639km, seine anscheinend unerschöpfliche Power, seine ständige gute Laune oder sein Teamgeist? Egal. Hammer, Respekt und Chapeau!

DER SCHLUSS

Sascha:
Bin schon stolz auf mich. 1 Sternschnuppe gesehen, 3x Regen, 12 Gels, 16l Flüssigkeit beim Fahren, 100g Po-Creme, 639km Erlebnisradeln, 1940 Höhenmeter, 8626 Kilokalorien, 6. Platz in der Altersklasse. Mit An- und Abfahrt waren es 39h ohne Schlaf. So viel Vorbereitung hat es dann doch nicht gebraucht. Losfahren, alles geschehen lassen und spontan reagieren genügt. Dank an das 4er Team für die physische und mentale Unterstützung an der Strecke. Trotzdem: Auf keinen Fall nochmal als Einzelstarter. Ich konnte meine geschundenen Körperstellen erst nach 3 Tagen wieder vorsichtig dazu überreden, Kontakt mit dem Rad aufzunehmen.

Martin:
Wir haben es geschafft. Nach 23h und 50min gibt die Konkurrenz auf. Das war echt spannend. Ich bin so stolz auf uns alle. Das ganze Team hat sich zum Schluss nochmal richtig ins Zeug gelegt. Nadine hat die schnellste letzte Stunde geliefert. Das war stark. Was Sascha da geleistet hat, war phantastisch. Die Siegerehrung tat richtig gut. Jetzt packen und ich werde Nadine und Sascha noch zurück nach Berlin fahren. Zu Hause erstmal Obst, frischen Salat und früh ins Bett, mir geht’s ansonsten gut. In den folgenden Tagen tauchen immer wieder Szenen des Erlebten auf und es gibt viele Gratulationen in Familie, Job und Club. Ja, das war schon ein klasse Erlebnis! Nächstes Jahr würde ich wieder starten, vielleicht auch im 2er-Team mit Sascha. Mal sehen.

Nadine:
Emotionen-Spannung bis zum Ende. FREUDE satt, Platz 3 im Team erfahren. Sich mental zu überwinden, aus dem Schlafsack zu krabbeln trotz Übermüdung und gleich Vollgas geben zu müssen – schrecklich der Gedanke. Saß man dann auf dem Renner, lief es von allein und das Kampftierchen war wieder geweckt. Erstaunlich wozu der Körper fähig ist, trotz Schlafmangel.

Alex:
Alles hat prima geklappt. Erfolg ist halt planbar. Es war eine tolle Erfahrung mit tollen Mannschaftskameraden, einem spannenden Duell mit den Elbradlern aus Sachsen bis zur letzten Runde und einschließlich der Belohnung mit Platz 3. 24 Stunden durchmachen funktioniert. Nur am Sonntagabend bin ich um 19:00 Uhr bei den Nachrichten eingeschlafen.

Alain Desbrosses
Alain Desbrosses

Alain:
So einfach lässt sich diese Mischung aus Herausforderung, Zusammenhalt und außergewöhnlichem Erlebnis nicht als „Schluss-Beitrag“ zusammenfassen, zumal wenn man in 24 Stunden so viel erlebt hat. Würde ich unser Abenteuer lediglich als gemeinsam erzielten Erfolg betrachten, so wäre es zu kurz gegriffen. Vielmehr hat sich meine Gefühlslage seit dem Velofondo zu einer allgemeinen Aufbruchsstimmung gewandelt. Insofern kann ich nur dazu ermutigen, sich öfters solche Ziele zu stecken: Raus aus Alltag und Routine, hin zu neuen Herausforderungen. Wenn nicht jetzt, wann dann?

24 Stunden nach dem Start: Die letzten kämpfen sich ins Ziel - wir feiern schon.

DIE SIEGEREHRUNG

Kategorie Mixed-Teams: Das BSG-Quartett stolz und glücklich auf dem Podium.

DAS FAZIT

  • Sascha:
    Meiste Kilometer und Runden. Er kann stehend lachen. Aber wird das im Sitzen auch gehen?
  • Alex:
    Initiator, Matchwinner in der entscheidenden Endphase.
  • Nadine:
    Im Mittel Team-Schnellste und gleichmäßigste, beste Kekse.
  • Alain:
    Meiste Team-Runden, perfekte Orga, Fotos und Homepage.
  • Martin:
    Schnellste Team-Runde und Team-Stunde, am meisten BSG-ler transportiert.

Danksagung

Die BSG Berliner Sparkasse und die Redaktion von S-Radsport-Berlin möchten sich an dieser Stelle ausdrücklich bei der maximalPULS GmbH für die gelungene Organisation des VELOFONDO 24 HOURS und die Unterstützung bedanken sowie für die freundliche Genehmigung, einzelne Fotos nutzen und veröffentlichen zu dürfen. Die Fotos der maximalPULS GMBH sind als solche einzeln gekennzeichnet.