Bunte Mischung ganz nach unserem Geschmack: Leipziger Allerlei, die Viertagesfahrt der BSG Berliner Sparkasse vom 16. bis 19. Juli 2020

Katja Scharff (BSG Berliner Sparkasse)
Adrian Scharff und Alain Desbrosses (BSG Berliner Sparkasse)
   sowie Norbert Wild (RC Hattersheim)

Leipziger Allerlei: bunte Mischung ganz nach unserem Geschmack

Wenigstens ein Rad-Event, dem Corona dieses Jahr keinen Strich durch die Rechnung gemacht hat: die traditionelle Viertagestour der BSG Berliner Sparkasse konnte wie geplant vom 16. bis 19. Juli 2020 stattfinden. Insgesamt waren 19 Radsportler am Start, davon fünf Radsportfreunde des RC Hattersheim sowie ein Radsportfreund des RC Berliner Bär. Der zentrale Standort für die wieder perfekt von Lothar Belitz organisierte Tour "Leipziger Allerlei" lag diesmal im Bundesland Sachsen. Nach der recht regnerischen Tour 2019 wurden wir nun fürs Durchhalten im letzten Jahr belohnt und die Sonne war fast immer unser Begleiter.

Vielfältiges Angebot: für jeden etwas dabei

Do 16.07.2020: Prolog (65 km)


Ausgangspunkt für die schönen Rennradtouren war Markkleeberg, südlich von Leipzig und mitten im Neuseenland. Insgesamt standen an den vier Tagen über 400 km Radkilometer an.

Wie immer gab es einen gemeinsamen Pro- und Epilog über rd 65 km. An den zwei vollen Tagen standen dann jeweils eine kürzere (rund 100 km) oder eine längere Etappe (135 – 145 km) zur Auswahl.

Fr 17.07.2020
Colditz (102 km)
Meerane (145 km)
Sa 18.07.2020
Leuna-Merseburg (103 km)
Freyburg/Unstrut (135 km)
So 19.07.2020: Epilog (66 km)

Prolog: Verspätete Abfahrt, Regenschauer, Straßensperrung und Feierabendverkehr taten der Stimmung keinen Abbruch

Da die Anreise aufgrund einer Baustelle und der daraus resultierenden verwirrenden Verkehrsführung in Markkleeberg teilweise erheblich länger als geplant dauerte, starten wir zum Prolog mit etwas Verspätung. Zum Warmwerden stehen gemeinsame 65 km auf dem Plan. Und warm werden war die richtige Devise. Trotz recht eindeutigem Wetterbericht hoffen einige Teilnehmer auf ein Irrtum der Meteorologen und lassen die Regenjacken daheim – eine folgenschwere Fehleinschätzung. Nach ca. 30 km trifft uns der erste Schauer und wir werden leider auch danach immer wieder nass. Eine Straßensperrung aufgrund einer Baustelle meistern wir mit modernen Geräten und altbewährtem, analogen Kartenmaterial schnell.

Die letzten Kilometer auf der aufgrund des Feierabendverkehrs stark befahrenen B2 versuchen wir durch mehr Tempo schnell hinter uns zu bringen und sind so rechtzeitig wieder zurück, dass noch Zeit für ein Bier vor dem Abendessen bleibt.

Einstimmig gelobt: Hotel Markkleeberger Hof

Das Essen sowie der Service im Hotel Markkleeberger Hof ist übrigens hervorragend. Die Kellnerin, die ganz allein für das gesamte Restaurant zuständig ist und auch die Getränke an der Bar selbst zapfen muss, lässt sich auch von ungeduldigeren Sportfreunden nicht aus der Ruhe bringen und wir vermuten stets ein Lächeln hinter ihrer Maske.

Auf den Spuren der Friedensfahrt: zur Steilen Wand von Meerane

Absolutes Highlight ist unbestritten die Königsetappe über 145 km. Direkt nach dem Start passieren wir den Störmthaler See, bei herrlicher Sonne kommt direkt Urlaubsstimmung auf.

An wunderschönen Kornfeldern vorbei kommen wir schließlich bei Kilometer 83 nach Meerane.

Auf der Hauptstraße fahren wir eine Schleife durch die wenig hügelig erscheinende Stadt, biegen dann links ab und da liegt sie vor uns: die berühmte „Steile Wand“ der internationalen Friedensfahrt, eine 12% steile, technisch anspruchsvolle Kopfsteinpflasterpassage. Hier sind schon große Namen des Radsports wie Gustav-Adolf "Täve" Schur, Laurent Fignon oder Miguel Indurain in ihrer Zeit als Radamateure hochgefahren. Zum Glück ist es trocken und alle meistern dieses Stück mit Bravour. Ab jetzt gehören auch die Teilnehmer der Viertagesfahrt zu den Bezwingern der steilen Wand.

Die zwei Pausen auf dieser 142 km Runde fallen leider in der strukturschwachen Region eher spartanisch aus und wir begnügen uns mit Bäckern bei Netto bzw. Edeka.

Weinregion Saale-Unstrut und Thüringer Rostbratwurst: auf nach Freyburg!

Die zweite längere Etappe (135 km) führt nach Freyburg, dem Heimatort des Rotkäppchen-Sekt. Die ersten 75 km bis dahin erwähnen wir lieber nicht näher... aber die herrliche Thüringer Rostbratwurst im gut besuchten Straßenverkauf in Freyburg versöhnt uns schnell wieder. Ab hier werden dann auch endlich die Landstraßenabschnitte länger und hügeliger, aber auch deutlich heißer. Kein Wunder, dass hier der Wein des Saale-Unstrut Gebietes wächst. Die teilweise 37 Grad setzen uns doch ordentlich zu, sodass wir froh sind in der kleinen Ortschaft Thesau einen Biergarten zu finden. So gestärkt vergehen die letzten 20km wie im Flug und auch die B2 ist heute am Samstagnachmittag deutlich entspannter als noch am Donnerstag.

Nach diesem heißen Tourtag kühlen sich einige Teilnehmer noch im nahegelegenen Cospudener See ab.

Epilog: Abschiedsrunde, Heimfahrt und Aussicht auf eine nächste Viertagestour im Jahr 2021

Nach weiteren heißen 65 km am Abschlusstag und einem schnellen Abschieds-Radler auf dem Parkplatz des Hotels, geht es dann für alle Teilnehmer wieder nach Hause.

Für die perfekte Organisation und die schönen Tage in Sachsen möchten wir Lothar noch einmal von Herzen danken, und freuen uns sehr, dass es – entgegen vorangegangener Ankündigungen – auch im nächsten Jahr wieder eine Viertagestour geben soll.